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Kunst von Dürer bis Picasso

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 Wandteppiche von Angers (Apokalpyse des Johannes)
fridakahlo Offline




Beiträge: 85

29.04.2014 12:48
Die Wandteppiche der Apokaplyse Antworten



Der Wandteppich-Zyklus der Apokalypse von Angers beeindruckt mit seinen Maßen von 103 Metern Länge und 4,5 Metern Höhe. Ursprünglich war das Werk noch imposanter: jedes seiner sechs Elemente war 6 Meter hoch und über 23 Meter lang, was eine Gesamtlänge von über 140 Metern ergab. Es ist der größte Wandteppich, der jemals in Europa gewebt wurde. Angefertigt wurde er zwischen 1373 und 1382 im Auftrag von Herzog Ludwig I. von Anjou. Der Webermeister Nicolas Bataille koordinierte Finanzierung und Realisierung, Hofmaler Jan Bondol („Hennequin von Brügge“) gestaltete die Entwürfe und die Ausführung erfolgte zum größten Teil in der Pariser Teppichweberwerkstatt von Robert Poisson.

Der Teppichzyklus ist im Schloss Angers (Frankreich) in einem 1954 eigens zu diesem Zweck errichteten Gebäude ausgestellt und stellt die Visionen aus der Offenbarung des Johannes dar.

Möglicherweise handelte es sich um eine prunkvolle Ausstattung für den „Ordre de la Croix“, den Kreuzorden, den Ludwig I. um das Jahr 1370 gegründet hatte. Die Tatsache, dass der Teppich eine Fahne mit dem Kreuz mit einem doppelten Balken enthält, Zeichen der Verehrung des Herzogs für die Reliquie des echten Kreuzes in Anjou, lässt dies vermuten.

Erst in der Barockzeit ging der Sinn für diese Kostbarkeit verloren. 1782 wurden sie zum Verkauf angeboten. Während der Französischen Revolution zerschnitt man sie und benutzte sie als Decken, Bettvorleger oder Abdeckplanen, um Orangenbäume im Winter vor der Kälte zu schützen. 1843 erwarb der Bischof von Angers einen großen Teil der Teppichfragmente von der Domänenversammlung zurück, andere fanden sich nach hartnäckigem Suchen. Trotzdem blieb etwa ein Drittel der Szenen für immer verloren. Die ursprünglich leuchtenden Farben sind noch auf der Rückseite zu sehen. Die Vorderseiten sind deutlich blasser geworden, daher auch die heutigen Maßnahmen gegen zu viel Licht. Das Gebäude, in dem sich der Teppichzyklus heute befindet, ist 1953–1954 extra für diesen Zweck errichtet worden.

Fast vollständig erhalten blieb der erste Teppich, ebenso sind der vierte und fünfte in alter Größe vorhanden. Von den anderen blieben Einzelszenen und Fragmente übrig, die sich nicht mehr in allen Fällen einem bestimmten Teppich zuordnen lassen.

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