Leonardo da Vinci ist vielen Menschen als Maler - vor allem der Mona Lisa - bekannt. Doch Malen war für ihn lediglich ein Mittel, um seinem unbezwingbaren Drang Ausdruck zu verleihen, die Geheimnisse der Natur zu erforschen und die zentrale Frage aller Wissenschaft zu beantworten: Wie funktioniert die Welt? Leonardo hat der Nachwelt nur wenige Gemälde hinterlassen. Sein bedeutendstes Vermächtnis sind die 6.000 Seiten persönlicher Aufzeichnungen, die von seinem Streben zeugen, die ihn umgebende Welt zu begreifen.
Dank der einmaligen Gelegenheit, in den Codex Atlanticus, die größte Sammlung seiner Aufzeichnungen, Einsicht nehmen zu können, werden Leonardos tatsächliche Ambitionen in dem Dokumentarfilm von Nick Dear deutlich.
Auf einer faszinierenden Reise entdeckt der Zuschauer die ihn umgebende Welt mit da Vincis Augen. Gut nachvollziehbar veranschaulicht der Dokumentarfilm das unglaubliche Beobachtungsvermögen des Meisters, sein unorthodoxes Denken und seine an Besessenheit grenzende Neugier. Im Außergewöhnlichen wie im Alltäglichen suchte das Universalgenie nach Wegen, Natur, Mensch und Gott zu erfahren und zu verstehen: die Höhe der Berge, den Flug der Schwalben, den Abstand zwischen den Augen einer Frau -- er wollte alles begreifen.
Leonardo da Vinci dokumentierte seinen unermüdlichen Forscherdrang in beeindruckenden Zeichnungen von Tieren, Natur, Maschinen, dem menschlichen Körper und seinen eigenen Erfindungen. Seine Aufzeichnungen vermitteln auch tiefe Einblicke in seine Denkweise, seine Weltanschauung und Persönlichkeit.
Anhand zahlreicher Originalzitate geht der Dokumentarfilm den Motiven, Obsessionen und Ängsten Leonardo da Vincis auf den Grund und erläutert, was ihn zu seinen einzigartigen Leistungen antrieb. In Anlehnung an die biografischen Eckdaten spürt der Film auch Leonardos Hemmungen, Kränkungen, Konflikten und sexuellen Wünschen nach und berührt Alltägliches, wie Gesundheitsfragen bis hin zu Einkaufslisten.